Eingerahmt von ausdauerndem Regen, blieb die Veranstaltung, wenn auch nicht gerade frühsommerlich, so doch trocken und freundlich. Etwa siebzig Teilnehmer aus ganz Sachsen waren angereist, dazu noch Betreuer und Trainer, so dass die Herberge bis zum letzten Platz belegt war. Unser VW Bus war ebenfalls ausgelastet. Neben sechs Mitgliedern des Fighting Teams samt Gepäck, sechs großen Schlagpolstern und diversen Handpratzen war natürlich auch das Juggerspiel an Bord.
Das Trainingsprogramm war straff und ungewohnt klar organisiert. Vielen Dank hierfür an Bert Wöllner. Am Freitag fand nach dem Abendessen bereits eine erste Trainingseinheit statt. Am Samstag gab es dann die volle Packung. Vor dem Frühstück zum Wachwerden bereits ein Einheit Karate, nach dem Frühstück ging es ins Gelände. Hier waren vier Stationen zu durchlaufen. Bei Marco wurden Kicks trainiert, allerdings eingebettet in beispielsweise die Erstürmung eines Turmes. So verpackt macht auch anstrengendes Training viel Spaß. Bei Chrsitian konnte Bewegungslehre am Partner geübt und so unmittelbar der Sinn der Bewegungsform erfahren werden. Bert liess es scheinbar gemütlich angehen. Technik in Zeitlupe stand auf dem Programm. Wer das schon einmal probiert hat weiss, dass man dabei Muskeln entdecken kann, von denen man bisher gar nichts ahnte. An meiner Station wurde Cross Fit vorgestellt. Vier Mann pro Gruppe, vier Stationen und vier Runden`von je einer Minute. Sechzehn Minuten können ganz schön lang sein.
Das Mittagessen war also hart erarbeitet und die Pause verdient. Am Nachmittag wieder vier Stationen: Part I – III und ein Hindernisparcours, das waren nochmal drei Stunden intensiven Trainings. Die Refernten waren sich einig, diese Jugend ist anstrengungsbereit. Da gab es kein Murren und kein Ausbüchsen. Alle haben gegeben, was sie konnten.
Nach dem Abendessen, Toralf und Viola Brade hatten den Grill reichlich belegt, dann endlich das von vielen heissersehnte Jugger Spiel. Gespielt wurde bis es dunkel war. Dunkel genug für die Nachtwanderung, auf der den Kindern wahrhaft seltsame Gestalten begegneten. Während die Älteren schon ahnten, dass sie diese schrägen Vögel doch recht gut kennen und dass sie harmlos sind, jedenfalls solange man sie nicht reizt, war den Jüngeren doch reichlich mulmig zumute und so hatte sich die erste Gruppe bereits an der ersten Station halbiert. Der unerschrockene Rest hielt tapfer durch.
Nach kurzer Nacht Frühsport mit Tilman. Wer nach diversen Lauf- und Geschicklichkeitsübungen noch nicht wach war, der wurde spätestens beim anschliessenden Betreuer-Weck- Lauf mit Gesang munter. Ob Tilman uns demnächst beim Eurovision Song Contest vertreten wird bleibt abzuwarten, als Entertainer der besonderen Art hat er sich jedenfalls lautstark empfohlen. Vielen Dank dafür.
Danach wurde noch einmal geteilt. Während die einen den Saurierpark in Kleinwelka besuchten und sich dort vor allem an den diversen Kletter- und Hindernisbahnen amüsierten, blieben die anderen im Camp und spielten mit den dort anwesenden Dinosaurieren Jugger und Fußball. Vor allem bei letzterem zeigten auch die Betreuer und Trainer was sie nicht können, nämlich, mit Ausnahme von Christian, Fußballspielen. Da jedoch die von Bert herausgegebenen Regeln vor allem durch ihre Schlichtheit bestachen, „1. es gibt keinen Torwart; 2. ein Tor ist ein Punkt“, konnte dieser Mangel durch intensiven Körpereinsatz kompensiert werden.
Und das war es dann auch schon wieder. Nach dem Mittagessen galt es Abschied zu nehmen und im Bus versäumten Schlaf nachzuholen. Schön war´s.